Fußball

Kein guter Start…

Was kann es für eine neu zusammengestellte junge Mannschaft Besseres geben, als im ersten Saisonspiel bei strömendem Regen durch ein Tor in der Nachspielzeit ein Landesliga-Derby mit 1:0 zu gewinnen? Nicht viel – und genau das hat der SC Hemmingen-Westerfeld gegen den TSV Pattensen erlebt.

In der 70. Minute nahm Hemmingens neuer Coach Martin Pyka bei seiner Premiere entscheidende Wechsel vor: Stefan Melz und Mohammad Chahrour ersetzten Michael Gerlach und Tom-Harry Brauer.

„Erst wollte ich Joe Khambor statt Chahrour bringen, doch mein Co-Trainer Tobias Brinkmann überzeugte mich von der Variante mit Mohammad“, sagte Pyka.

Und Chahrour wurde zum Unterschiedspieler, als er in der 91. Minute die komplette Pattenser Defensive narrte und nach seinem spektakulären Dribbling den freistehenden Melz bediente, der nur noch einschieben musste.

Demnach profitierten die Hemminger gleich von zwei glücklichen Händchen bei der Einwechslung des Duos. „Ich habe ja schon das ein oder andere Spiel als Trainer hinter mir“, erklärte Brinkmann seine gute Wahl.

Pattensens Coach Torben Zacharias war entsprechend bedient. „Das ist sehr ärgerlich und richtig bitter. Meine Not-Elf hat es gut gelöst, aber so etwas darf am Ende natürlich nicht passieren“, sagte er.

Mit Simon Hinske, Fabian Hoheisel, Nico Liedtke, Nico Westphal, Til Buchmann und Marco Hansmann musste er zum Saisonstart auf zahlreiche Stammspieler verzichten.

Seine ersatzgeschwächte Mannschaft hatte zwei gute Chancen, um in Führung zu gehen: Auf Vorlage von Johannes Weber traf Darius Marotzke die Latte (34. Minute), kurz nach der Halbzeit wurde ein Versuch von Felix Dempholz von den Hemmingern auf der Linie geklärt.

„Warum geht ihr da nicht richtig hin?“ hatte Zacharias schon im Laufe der ersten Hälfte aufs Feld geschrien – dieses zögerliche Verhalten im Zweikampf sollte sich in der Nachspielzeit noch rächen.

Eine richtig gute Tormöglichkeit hatten die Gastgeber in der ersten Hälfte nicht, daher stand vor knapp 250 Zuschauern auf der neuen, schmucken digitalen Anzeigetafel des SCH zur Pause ein 0:0.

Fünf Minuten vor dem Seitenwechsel kam es zu einer kuriosen Szene: Als Pattensens Veit Lepper sich an der Seitenlinie behandeln lassen musste, lief sein Hund aus den Zuschauerreihen zu ihm. Für Lepper ging es nicht weiter – und für den Vierbeiner zurück zum Frauchen.

Ab der 70. Minute setzte langsam der Regen ein, auf dem Platz wurde es härter. Beide Teams kamen zu Torchancen. TSV-Keeper Marten Krause kratzte einen Ball von Yannick Kranz von der Linie, beim anschließenden Konter scheiterte Nils-Ole Heuermann im Eins-gegen-eins gegen Kroß (84.).

Eine Punkteteilung wäre gerecht gewesen – doch dann bescherte Neuzugang Chahrour seinem SCH in der Nachspielzeit eine Jubeltraube. „Schön war es nicht, aber drei Punkte sind da“, sagte Pyka. „Uns hat besonders in der ersten Hälfte oft der Mut gefehlt. Dieser Sieg ist glücklich, aber das muss nächste Woche besser werden.“

Text-und Bildquelle: Sportbuzzer